Heute starte ich mit meinen Lieblings-HDR-Bildern. Natürlich sind die Bilder von mir.
Was ist "HDR" eigentlich? Ich versuche die Frage mal kurz und knapp zu beantworten.
Es werden mehrere Aufnahmen (meist drei) eines Motives zu einer Aufnahme mithilfe einer speziellen Software verschmolzen. Der Grund ist, dass ein handelsüblicher Kamerasensor beispielweise nur 10 Blendstufen abbilden kann (Blendstufen ist eine Einheit für Lichtwerte).
Wenn das Motiv aber 11 oder mehr Blendstufen Kontrastumfang hat muss sich der Fotograf entschieden, ob auf dem fertigen Bild die dunklen Stellen völlig schwarz werden sollen oder ob die hellsten Stellen völlig weiß werden sollen. Oder sowohl als auch.
Also werden z.B. drei Aufnahmen angefertigt. Eine ist durchschnittlich belichtet, eine ist überbelichtet (dafür haben die dunklen Stellen noch Zeichnung) und eine ist unterbelichtet (dafür haben die hellen Stellen noch Zeichnung).
Die einzelnen Bilder sollten zwischen 1 oder 2 Blendstufen unterschiedlich belichtet sein. Je nach Lichtsituation kann die Spreizung auch höher sein oder es können auch mehr Bilder gemacht werden.
Eine Blendenreihe oder Belichtungsreihen, wie sie viele Kameras anbieten, bietet meist keine so hohe Spreizung an. Bei Olympus zumindest gibt es deshalb auch eine HDR-Automatik mit der man entsprechend hohe Spreizungen erzielen kann. Ansonsten muss man jedes Bild manuell einstellen.
Hier findet ihr ein Video dazu.
Jetzt haben wir also drei unterschiedlich belichtete Bilder, in denen die Schatten, die Mitten und die Lichter schön durchgezeichnet sind. Mithilfe einer Software -die mittlerweile auch schon in vielen RAW-Konvertern enthalten ist- wird daraus ein Hochkontrastfoto berechnet. Dieses Foto gibt es aber nur als Datensatz. Kein Wiedergabemedium kann einen so hohen Kontrast darstellen.
Also wird es wieder zu einem Bild mit niedrigen Kontrasten heruntergerechnet (Tonemapping). Allerdings sollte die Software so rechnen das die Schatten nicht zulaufen und die Lichter nicht ausbrennen. Der Bildbearbeiter hat noch viele Einflussmöglichkeiten, so dass er entscheidet wie das fertige Bild aussieht.
Als diese Technik noch neu war wurden die Internetgallerien mit merkwürdigen, relativ krassen Hochkontrastfotos geflutet. Nach kurzer Zeit hatte sich das Publikum aber an diesen Werken sattgesehen. Aus dieser Zeit stammt der bisweilen noch schlechte Ruf der Hochkontrastbilder. Mittlerweile geht der Trend eher zu einer zurückhaltenden Bearbeitung. Oft ist einem HDR-Bild seine Herkunft nur für den geübten Betrachter anzusehen.
Auch ich versuche eher einen natürlichen Bildlook zu kreieren. Aber das muss nicht unbedingt sein. Ab und zu finde ich ein wenig Übertreibung ganz nett.
In diesem Jahr habe ich vielleicht 60-70 HDR-Fotos gemacht.
Weil ja mindestens drei Bilder benötigt werden empfehle ich ein Stativ zu benutzen. Außerdem sollte der Kontrastumfang auch höher sein als der Kamerasensor abbilden kann. HDR-Bilder nur zu machen, weil ich es kann, halte ich nicht für zielführend.
Jetzt ist der Text doch länger geworden als ich vorhatte. Hier nun meine Lieblingsbilder, die mit der HDR-Technik entstanden sind. Über Kommentare freue ich mich.
Beelitz-Heilanstalten. Ein berühmter "Lost Place" |
Der Leuchtturm am Darßer Ort |
Der Übergang zum Weststrand auf dem Darß. Einer weltweit schönsten Strände. |
Alle Zingstbesucher fotografieren die Buhnen. Hier ist meine Version. |
Der Wald bei Potsdam im Frühling. Die Sonne scheint durch das rote Laub der Buche. |
Regen im Teutoburger Wald. Ich hatte eine Tüte über die Kamera gezogen. War das nass. |
Die Morgensonne scheint in den Herbstwald. Ohne HDR ist so ein Foto unmöglich. |
Ein fantastischer Wolkenhimmel leuchtet in Orange- und Blaugrautönen |
Abendstimmung in der Senne. Ohne HDR ist der Vordergrund tiefschwarz. |
Verwachsene Kiefern an der Ostsee. |
Frostige Stimmung am Krebsteich bei Detmold. Dieses Licht hatte ich vorher noch nie gesehen. Ein fantastischer Anblick. |
Ein Waldweg im Abendlicht |
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