Dem Meer abgetrotzt
wurde der Noordoostpolder im Jahre 1942. Bei einem Polder handelt es sich also um ein Stück Land, das früher mal vom Meer bedeckt war. Deshalb ist das Land absolut flach. Kein Gebäude ist älter als ca. 85 Jahre und die Straßen sind schnurgerade. Das kling jetzt nicht gerade nach schönen Orten und spektakulärer Landschaft. Trotzdem waren wir in der letzten Woche für einige Tage dort.
Der Grund waren die Tulpen. Sehr viele Tulpen. Der Polder ist das größte Anbaugebiet für Tulpen in den Niederlanden.
Gestartet sind wir mit unserer Tour letzten Woche in Ostfriesland. Wir wollten aber auch noch ein paar tage in die Niederlande, weil wir Land und Leute dort sehr mögen. Bei der Suche nach einem Ziel stießen wir im Internet auf das Tulpenfestival auf dem Polder.
Camping Het Bosbad in Emmeloord
Da unser Aufenthalt auch noch auf den 1. Mai fiel, war es gar nicht so einfach einen Stellplatz auf einem Campingplatz zu finden. Schließlich fanden wir einen Platz auf einem Campingplatz im Hauptort des Polders in Emmeloord. "Het Bosbad". Der Platz liegt am Ortsrand. Er ist nicht groß und die Sanitäranlagen sind sehr einfach, aber sauber und gepflegt.
Das Betreiberpaar ist unglaublich hilfsbereit und bemüht. Durch die zentrale Lage in der Poldermitte eignet sich der Ort gut als Ausgangspunkt für Radtouren. Der Ort Emmeloord hat ca. 27.000 Einwohner. Dort gibt es zahlreiche Supermärkte und weitere Einkaufsmöglichkeiten in der Fußgängerzone. Sehenswert ist die kleine Stadt aber nicht.
Enttäuschung
Schon bei der Ankunft auf dem Campingplatz erzählte uns die Inhaberin des Platzes aber, dass es kaum noch Tulpenfelder gab. Die meisten Felder wären schon gemäht. Das bestätigte sich dann auch auf unsere ersten Radtour. Keine leuchtenden Tulpenfelder sondern nur Äcker und bestenfalls noch ein paar übriggebliebene einzelne Tulpenblüten. Wir fanden nur noch ein Feld mit weißen Tulpen. Das war zwar wunderschön, aber nicht das, was wir erwartet hatten. Etwas entschädigte uns die Stadt Urk. Das Ziel der Tour. Eine schöne, alte Stadt, die an den Polder grenzt und früher mal auf einer Insel lag.
Und dann wurde es doch noch gut
Am zweiten und dritten Tag fanden wir dann aber dann doch noch ein paar große Felder mit tollen, intensiven Farben. Selbst die klägliche Reste des nicht mehr existierenden Blütenmeeres zauberten ein Lächeln in alle Gesichter der "Entdecker" der Felder. Ein absolut beeindruckender Anblick. Fast am Ende unserer letzten Radtour (sie führte uns nach Lemmer) stießen wir sogar noch auf ein "Showfeld", welches extra für das Festival angelegt wurden.
Das hat uns dann unsere anfängliche Enttäuschung vergessen lassen und uns mit dem Polder versöhnt.
Hm, das weiße Feld hätte ich mir vorgenommen. Aber natürlich auch die bunten später, wenn ich daran vorbeigekommen wäre.
AntwortenLöschenFrüher wollte ich immer einmal auf den Keukenhof fahren, aber der Tourismus und mein Umweltdenken haben den Wunsch mit den Jahren beiseite geschoben.
Deine Bilder sind toll, es zeigt wie groß das alles ist - schöne Perspektiven dabei, von unten sieht es prima aus.
Liebe Grüße,
Syntaxia