Praxistest im Garten: Meisen-Porträts mit dem OM System 150-600mm
Vögel im Flug oder flinke Singvögel im Geäst sind immer eine Herausforderung für das Equipment. Heute hatte ich die Gelegenheit, einige Meisen in meinem Garten zu fotografieren und dabei das OM System 150-600mm f/5.0-6.3 IS unter realen Bedingungen zu testen.
In diesem Beitrag teile ich meine Eindrücke zur Handhabung und zur Bildqualität dieses Super-Teleobjektivs.
Der Workflow: Von der Aufnahme zum fertigen Bild
Alle gezeigten Aufnahmen wurden mit dem 150-600mm erstellt. Da die Lichtverhältnisse wechselhaft waren, habe ich die RAW-Dateien einer zweistufigen Bearbeitung unterzogen:
Entrauschen: Zuerst wurden die Bilder mit DxO PureRAW behandelt, um das Sensorrauschen bei höheren ISO-Werten zu minimieren.
Finishing: Die finale Bearbeitung und Farbkorrektur erfolgte in ON1 Photo RAW.
Das Objektiv in der Handhabung
Das OM System 150-600mm ist ein beeindruckendes Stück Technik, aber es verlangt dem Fotografen physisch einiges ab. Es ist relativ groß und schwer, was besonders beim längeren Fotografieren aus der Hand spürbar wird.
Die Verarbeitung ist durchweg solide, wie man es von OM System erwartet. Besonders interessant ist die Mechanik zur Veränderung der Brennweite. Hier gibt es zwei Optionen:
Über den Zoomring: Dies ist sehr präzise, allerdings ist der Ring recht schwergängig.
Push-Pull-Verfahren: Man kann direkt am Tubus ziehen oder schieben. Das geht wesentlich schneller und ist ideal, wenn man flinke Motive wie Meisen verfolgt.
Autofokus und Schärfe
Der Autofokus arbeitet angenehm schnell. Eine interessante Beobachtung konnte ich jedoch bei der Präzision machen:
Der Single AF (S-AF) liefert meiner Erfahrung nach konstanter schärfere Ergebnisse als der kontinuierliche Autofokus (C-AF).
Um die bestmögliche Bildqualität aus der Optik herauszuholen, empfehle ich zwei Dinge: Kurze Verschlusszeiten, um Mikroverwacklungen (besonders am langen Ende) zu vermeiden, und ein leichtes Abblenden, was die Detailzeichnung merklich verbessert.
Ein ehrliches Fazit zur Bildqualität
Wenn man das Objektiv mit dem Referenzstandard des Systems – dem M.Zuiko 300mm f/4 IS PRO – vergleicht, fällt auf, dass das 150-600mm in Sachen Brillanz und Kontrast nicht ganz mithalten kann. Das 300mm f/4 ist hier deutlich überlegen.
Dennoch ist die Bildqualität des 150-600mm insgesamt absolut okay, sofern man die oben genannten Punkte (Verschlusszeit und Blende) beachtet. Es bietet eine enorme Flexibilität, die man bei einer Festbrennweite oft vermisst.
Außerdem kann das Objektiv natürlich keine Wunder bewirken; je mehr Luft zwischen Fotograf und Motiv ist, um so größer ist die Chance auf unscharfe Fotos. Das ist beim 300/4 nicht anders.
Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen mit dem Autofokus des 150-600mm gemacht? Schreibt es mir gerne in die Kommentare!













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