Freitag, 9. August 2024

Norwegen Teil 4, Vom Camper zum Hotelgast

Bis ans Ende und zurück

Das blaue Eis des Gletschers

war unser nächstes Ziel, nachdem wir den sehr schön gelegenen Campingplatz Kjornes Camping am Sognefjord verlassen hatten. Unser Tagesziel für diesen Tag (der 03.Juli 24) war Geiranger am weltberühmten Geirangerfjord gelegen. Für den 04.07. hatten wir online ein Überfahrt mit der Fähre nach Hellesylt gebucht. Kostet für ein Auto bis 6m und zwei Personen 1095 NOK.
Auf dem Weg nach Geiranger wollten wir uns zum ersten Mal in unserem Leben einen Gletscher ansehen. War das Eis wirklich blau? Eine Arm  des gewaltigen Jostedalsbreen, der Bøyabreen-Gletscher ist in der Nähe der Straße (Rv5). Vom Parkplatz ist er einfach zu erreichen. Und ja. Das Eis ist tatsächlich blau. 

Hinweisschild auf dem Pfad zum Boyabreen
Das blaue Eis. Mit dem Telezoom fotografiert.

Wenn man ältere Bilder vergleicht, sieht man deutlich, dass der Gletscher auf dem Rückzug ist.



Auch wenn der Gletscher eher bescheidene Ausmaße hatte, genossen wir den Anblick sehr.

Auf dem Weg nach Geiranger

Wieder der auf der Straße, wollten wir jetzt flott nach Geiranger. Es gibt dort drei Campingplätze und wir hofften auf einem einen Platz zu bekommen. Die Fähre sollte schon um 10:00 Uhr am nächsten Morgen ablegen.
Das Pfeifen des Motors erinnerte uns daran, dass unser VW T5 etwas angeschlagen war.

Immer wieder schöne Ausblicke

Unser Navi führte uns nicht wirklich auf den schnellsten Weg nach Geiranger, sondern machte einen Umweg. Nachdem wir in Lote nach einer kurzen Überfahrt von eine kleinen Fähre fuhren ging es bergan und dann....leuchtete die gelbe Motorwarnlampe auf und es roch etwas streng aus aus dem Motorraum. Wir fuhren rechts ran und das war es dann... Wenn die Motorwarnlampe leuchtet ist jede Weiterfahrt ein Glücksspiel, was mit einem kapitalen Motorschaden enden kann. Bis hierhin und nicht weiter.
Wir haben einen Schutzbrief bei unserer KFZ-Versicherung (HUK). Die Servicekarte mit der Rufnummer war schnell gefunden (hatte ich vor der Reise noch geprüft) und ein sehr kompetenter Mitarbeiter der Hotline half uns weiter. Es dauerte ca. zwei Stunden bis der Abschlepper da war. Das lag aber vor allem daran, dass wir zwar auf der E39 unterwegs waren, aber trotzdem auf dem (nicht ganz so) platten Land.
Der freundliche Pannenhelfer zog unser Auto inkl. Fahrzeuginsassen auf sein Fahrzeug.
Er fuhr uns die knapp 45km nach Stryn. Dort gibt es eine VW-Werkstatt.

Wir werden gefahren. Kann man haben, muss man aber nicht.


Die Werkstatt hatte natürlich schon geschlossen. Unser Auto wurde auf dem Parkplatz abgeladen und da standen wir nun..
Kurz: Unsere Versicherung buchte ein Hotel für uns. Wir hofften, dass am nächsten Morgen eine Reperatur möglich wäre.
Das war leider nicht so. Ein Schaden am Turbo ist ein "big Job" und die Werkstatt für die nächsten zwei Wochen ausgebucht. Auch der Korrespondent unserer Versicherung in Norwegen konnte keine Werkstatt finden, die einen Termin frei hatte.
 

Vom Camper zum Hotelgast

Wir entschieden uns unsere Reise in einem Leihwagen fortzusetzten und fortan in Hotels zu übernachten. Unser Bulli blieb auf dem Hof der Werkstatt. Unsere Versicherung sorgte für den Rücktransport nach Hause.
An dieser Stelle möchte ich den sehr guten Kundenservice unserer Versicherung loben. Wir hatten in den zwei Tagen sehr viel Kontakt zur Hotline und fühlten uns gut aufgehoben. Unser Auto ist mittlerweisle auch wieder angekommen und steht nun bei unserer heimischen Werkstatt auf dem Hof. Es hat damit etwa vier Wochen gedauert von der Panne bis zum Rücktransport.

Wenigstens hatte unser Auto ne schöne Aussicht, während es auf den Rücktransport wartete.

Stryn liegt an einem Fluss inmitten der Berge


Auf zum Europäischen Nordmeer

Die Fahrt über den Geiranger Fjord musst leider ausfallen, aber eines unserer großen Ziele der Norwegentour waren die Papageitaucher (Puffins) auf der Insel Runde. Danach sollte es wieder nach Süden gehen. Also machten wir uns mit unserem schnittigen Leihwagen auf den Weg nach Runde! Zu den Puffins. Wir buchten uns dort zwei Tage in ein Guesthouse ein und gönnten uns ein Zimmer mit Meerblick.
Am 04.07. bezogen wir unser Zimmer und machten uns dann auf den (steilen) Weg zu den possierlichen Papageitauchern. Es ist immer wieder ein Privileg wilden Vögeln so nah kommen zu dürfen. Ob das die Basstölpel auf Helgoland, die Kraniche auf dem Darss oder die Limikolen auf Langeoog sind (ich könnte noch mehr aufzählen).
Extra für diese Tour zu den so niedlichen Puffins hatte ich ein Telezoom und Telekonverter mitgenommen. Das Olympus 40-150/2.8. Gut, dass es eigentlich nie richtig dunkel wurde. Dehalb war es egal, dass es schon relativ spät war. Die Vögel kommen übrigens erst gegen 19 Uhr von der Jagd zurück. Viel früher am Felsen zu sein macht deshalb wenig Sinn.

Ein Papageitaucher

Blick auf Teile des Campingplatzes

Lichtspiel auf den Bergen einer Nachbarinsel

Am nächsten Tag fuhren wir in die Jugendstilstadt Alesund. Vielleicht lag es am Dauerregen, aber die Stadt hat uns jetzt nicht so sehr beeindruckt. Irgendwie herrschte in der Stadt viel Verkehr. Die vielen Autos haben uns den Bummel etwas verleidet.
Aber die Aussicht auf die Stadtvom Aussichtsberg Aksla sollte unbedingt zu einem Beuch dazugehören.

Grandioser Anblick

Da das Wetter regnerisch blieb konnten wir nach unserer Rückkehr nach Runde nicht wieder zu den Puffins wandern und schauten Fussball EM. Deutschland schied nach einem guten Spile leider aus.

 Zurück auf neuen Wegen

Ursprünglich wollten wir von der Insel Runde wieder auf schönen Straßen zurück nach Kristiansand fahren und mit der Fähre dann nach Hirtshals. Den Plan mussten wir ändern. Dank Flexticket konnten wir die reservierte Fährüberfahrt problemlos stornieren. Wir buchten stattdessen eine Überfahrt von Oslo nach Kiel ohne Auto. Dank eines Tipps meines Bruders übrigens auf der norwegischen Seite der Color Line. Das ist meist günstiger als auf der deutschen Seite.
 
Zunächst holten wir aber die ausgefallene Fährfahrt durch den Geiranger Fjord nach. Diesmal hatten wir von Hellesylt nach Geiranger gebucht.

Blick auf Geiranger und das Ende des Fjords

Immer wieder beieindruckende Natur im Geiranger


Angekommen in Geiranger ging es über die Berge nach Lom. Es geht steil bergauf auf über 1000 Meter über Null.

Der Djupvatnet liegt auf 1016m


Bei Lom hatten wir uns ein Zimmer in einer Pansion gebucht. In Lom gibt es wieder eine der 28 norwegischen Stabkirchen zu besichtigen. Diesmal auch von innen.

Die Stabkirch von Lom


Am 07.07. machten wir uns dann auf den Weg nach Oslo. Der Hauptstadt Norwegens. In Oslo wollten wir zwei zwei Nächte bleiben, bevor uns die Fähre nach Kiel bringen sollte.

Je mehr wir uns Oslo näherten umso vielspuriger wurde die Straße, aber auch die Landschaft war nicht mehr so spektakulär wie die Tage zuvor. Wir stoppten noch in der Olympiastadt Lillehammer und besichtigten die schöne Stabkirche von Ringebu. Auf eine Spritztour durch die Berge verzichteten wir aufgrund von einsetzenden Dauerregen. Während unserer Zwischenstopps war es aber trocken.

Sprungschanze in Lillehammer

Die Stabkirche von Ringebu


Und dann  kamen wir nach Oslo. Da ein Besuch in Oslo eigentlich gar nicht geplant war, hatten wir uns vor der Reise auch nicht mit der Stadt beschäftigt. Wir waren gespannt, ob die Metropole Norwegens eher eine triste Großstadt war oder eine pulsierende Metropole. Es ist eine pulsierende Metropole. Eine relaxte Stimmung (wie überall in Norwegen), beeindruckende alte und moderne Bauten, eine tolle Lage am Fjord, schöne Restaurants, viele Skulpturen, Tradition und Fortschritt dicht beieinander. Ein würdiger Abschluss einer beeindruckenden Reise. 

Oslo

Das begehbare Dach der Oper. Ein Must go.

Das gewaltige Rathaus

Das Astrup Fearnley Museum im modernen Viertel Tjuvholmen


 Oslo ist auf jeden Fall eine eigene Reise wert!
 
Am 9. Juli fuhren wir dann mit der Fähre 20 Stunden nach Kiel und von dort mit dem Zug nach Hause.
 
Durch den Oslo-Fjord

Platz mit Aussicht an Bord

Shopping Bereich

 

2 Kommentare:

  1. Hallo Michael, das sind wieder ganz tolle Aufnahmen und mit ihnen nimmst Du mich auf Deine Reise mit. Den Papageientaucher hast sehr schön eingefangen. Ich finde diese Tiere sehr schön. Der Gletscher ist sehr stark zurück gegangen, was sehr schade ist. Die Landschaftsaufnehmen sind impossant und einmalig. So macht es Freude in der Natur zu sein mit dieser Landschaft. Liebe Grüsse Claudia

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    1. Hallo Claudia, danke für deinen netten Kommentar. Freut mich, wenn ich dir etwas von dem schönen Norwegen zeigen darf.
      Gruß
      Michael

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