Löffler sind anmutige, etwas exotisch aussehende Vögel. Sie gehören zur Familie der Ibisse und Löffler. Vertreter dieser Familie kommen hauptsächlich in tropischen und subtropischen Gegenden vor. In unseren Breitengraden sind sie selten und wirken deshlab exotisch. Von den Löfflern kommt bei uns nur der fast reinweiße Löffler "Platalea leucorodia" vor. Und das auch nur sehr lokal. In den Niederlanden und mittlerweile auch in Norddeutschland. Hauptsächlich auf Inseln in der Nordsee.
Löffler; eine anmutige Erscheinung |
Im Mai/Juni waren wir auf der niederländischen Nordseeinsel Texel. Dort hofften wir die schönen Vögel zu Gesicht zu bekommen. Das hat auch gut geklappt. Eigentlich konnten wir fast jeden Tag die großen Vögel mit dem namensgebenden löffelförmigen Schnabel beobachten. Oft aus großer Entfernung aber auch beispielsweise in der seichten Nordsee direkt am Radweg am Deich aus geringer Entfernung.
Natürlich hoffte ich auch ein paar vorzeigenswerte Bilder von Löfflern auf den Chip bannen zu können.
Am 26.05. brach ich relativ früh mit dem Rad nach "Utopia" auf. Das ist ein vor nicht allzulanger Zeit angelegtes Feuchtgebiet in der Nähe von De Cocksdorp, nicht weit von unserem Campingplatz entfernt.
In der Nähe der vorbei führenden Straße war allerdings nur ein Säbelschnäbler etwas lustlos im Wasser nach Nahrung suchend unterwegs. Immerhin. Bisher konnte ich nur einmal auf Sylt überhaupt einen Säbelschnäbler "wildlife"beobachten.
Die anderen Vögel waren weiter entfernt und weit und breit kein Löffler. Dafür aber ein kalter Wind. Außer mir war übrigens kein anderer Mensch bzw. Fotograf dort.
Irgendwann war ich aufgekühlt und auch etwas frustriert, weil ich kaum einen Vogel fotografieren konnte und wollte auf die meerseitige Seite des Deiches um vielleicht in der seichten Nordsee noch Vögel vor die Linse zu bekommen.
Nach einigen Metern fahrt landete dann doch noch ein prachtvoller Löffler wenige Meter neben der Straße im seichten Wasser des Feuchtgebietes und begann nach Nahrung zu "seihen". Mit seinem Löffelartigen Schnabel seiht das Wasser und filtert seine Mahlzeit heraus.
Natürlich stieg ich vom Rad, packte meine Olympus mit dem 300/4 Teleobjektiv+MC-14 Telekonverter wieder aus der Radtasche aus und konnte aus einer komfortablen Entfernung einige Bilder des Vogels aufnehmen. Mittlerweile war es bereits 09:15, aber das Sonnenlicht wurde durch ein paar dünne Wolken gestreut, so dass zwar genug Licht vorhanden war um die ISO Werte niedrig halten zu können, aber das Licht noch angenehm weich war, so dass kein zu starker Kontrast entstand.
Löffler bei der Nahrungssuche |
Das seichte Wasser wird geseiht. Also feste Bestandteile von der Flüssigkeit getrennt |
Die Schmuckfedern sind gut zu erkennen |
Kurze Pause |
Die löffelartige Schnabelspitze gut erkennbar |
Und noch mal ein Blick zum Fotografen bevor er abflog. |
Zufrieden, dass es doch noch mit den erhofften Bildern geklappt hat fuhr ich dann wieder Richtung Campingplatz Richtung De Cocksdorp. Nach wenigen Kilometern entdeckte ich dann ein paar große weiße Vögel auf einem abgeernteten Feld neben der Straße, aber doch in größerer Entfernung. Ich hielt an und es waren tatsächlich einige Löffler die dort auf dem Acker umhergingen. Ich war überrascht, weil mir nicht klar war, was die Tiere dort suchten. Nahrung konnte es ja nicht sein. Wasser war nicht vorhanden. Natürlich holte ich wieder die Kamera mit Telekonverter und Teleobjektiv heraus und machte ein paar Aufnahmen von der Gruppe aus größerer Entfernung. Dann sah ich das ein Vogel in die Luft abhob und auf mich zu flog. Also Richtung Wattenmeer. Der Weg führt an der landseitigen Deichseite entlang. Ich machte ein paar Fotos des Vogels und feute mich, dass ich auch noch ein paar Flugbilder im Kasten hatte. Dann hoben die nächsten Vögel ab und flogen ebenfalls über mich hinweg und das Beste: es kamen auch Vögel zurück zu der Stelle im Acker. Dann war auch bei mir der Groschen gefallen. Die Löffler sammelten offenbar Nistmaterial und brachten die gefundenen Halme zu ihrem Nistplatz und kamen dann zurück. Ein reger Flugverkehr war die Folge. und ich sozusagen mittendrin. Glück muss man haben. Das Licht war immer noch sehr gut uns so gelangen mir noch zahlreiche "Bird in Flight (BIF)"-Bilder der schönen Vögel.
Eine Gruppe Löffler sammelt Baumaterial |
Oft starteten bzw. landeten Vögel |
Alle Bilder entstanden mit eine Olympus OM-D E-M 1 Mk II und dem Teleobjektiv M.ZUIKO ED 300/4 und 1,4-fach Telekonverter. Umgerechnet auf Kleinbild entspricht das 840mm Brennweite. Die Bilder sind mehr oder weniger gecroppt.
Update!
Damit du dir einen Eindruck von "Utopia" machen kannst füge ich noch Übersichtsaufnahmen hinzu.
Utopia: kleine Inseln, Priele und Muschelbänke |
von links: der Wattenmeerdeich, die Straße, und dann Utopia. |
Die Straße ist wohl für Autos gesperrt. Von dort kann man dann fotografieren.
Mehr Informationen: Klick
Wunderbar, das Erleben vor Ort und das Fotografieren gewiss ebenso.
AntwortenLöschenTolle Impressionen!
Wir werden demnächst hier mehr ansehen, es ist ein sehr interessanter Blog!
Danke für den Besuch bei uns
..grüßen Syntaxia und Felix
Hallo Syntaxia und Felix,
Löschenfreut mich sehr, wenn ihr künftig öfter vorbei schaut :-)
Viele Grüße
Michael
Hallo Michael,
AntwortenLöschenklasse Fotos. Ganz besonders gefallen mir die Vögel im Flug.
Viele Grüße Brigitte
Hallo Brigitte, freut mich, wenn dir die Fotos gefallen :-)
LöschenViele Grüße
Michael