OM-System M.Zuiko Digital ED 90mm F3.5 Macro IS Pro ::: Extreme Makros

 Juchu - endlich ist es da 😀

Das auch von mir lang erwartete Telemakroobjektiv von OIympus, ich meine natürlich OM-System ist endlich nicht mehr ein Wunsch, sondern ist Bestandteil meiner Kamerausrüstung.

 

Bestellt hatte ich es am Tag der Veröffentlichung am 08.02.23 und am vergangenen Donnerstag habe ich es dann bekommen.

 

Edelteil schlicht verpackt

 

 

Rückblick

Meine erste Olympus-Kamera -eine DSLR E-420- hatte ich im Juni 2009 gekauft (Doppel-Zoom Kit für 457,92EUR) und ein paar Tage später mein erstes Makroobjektiv. Das 35/3.5 Makro von Olympus. Irgendwann kam dann auch noch das seinerzeit als Referenzobjektiv geltende hervorragende Zuiko 50/2.

Schon damals warteten alle FourThirds Makrofotografen auf ein Makro mit langer Brenneweite, also ein Telemakro. Zu der Zeit erschien es auch mal kurz auf eine Roadmap von Olympus und das wars. 

Von Sigma gab es aber ein 105mm und eine 150mm für FT. Ich hatte beide. Die waren aber für Kleinbild gerechnet und entsprechend groß.

Mit der Einführung von Micro Four Thirds erschienen zwar von Olympus und Panasonic einige Makros. Aber die längste Brennweite lag bei 60mm. Damit verbunden auch ein relativ kurzer freier Arbeitsabstand zum Motiv.

Selber habe ich das Olympus 60/2.8 und das Olympus 30/3.5. Beide Objektive mit einer sehr guten Abbildungsqualität und das kurze 30er geht sogar über einen Abbildungmaßstab von 1:1 hinaus und stößt damit schon in den Bereich der extremen Makrofotografie vor. Allerding liegt der freie Arbeitsabstand dann nur noch bei wenigen Zentimetern. Ich glaube ca. 2cm.

Aber auch mit den genannten Linsen sind mir in den letzten 13 Jahren schöne Bilder gelungen. Vieles findest du in diesem Blog. Es besteht immerhin seit 2012.

Das OM-System 90/3.5 Makro

Und nun ist das "Langbrennweitige Makro für Micro Four Thirds" endlich da.

Es ist aber nicht einfach nur ein "normales" Makro. OM-System hat zumindest meine Erwartungen übertroffen: Es erreicht ohne Hilfsmittel (z.B. Nahlinsen oder Zwischenringen) einen Abbildungsmaßstab (AM) von 2:1! Das Motiv wird also überlebensgroß abgebildet (Infos zum AM hier)

Nun gibt es natürlich schon Objektive von diversen Herstellern (z.B. Canon oder Laowa) die in diese Bereiche vordringen, sogar größere AM anbieten. Allerdings sind das Objektive ohne Autofokus. Hört sich erst mal nicht dramatisch an. Aber mit zunehmenden AM verringert sich die erreichbare Schärfentiefe. Um da Abhilfe zu schaffen ist es möglich Bilder eines Motives mit verschiedenen Schärfebenen zu einem Bild mit großem Schärfebereich zu verrechnen. Einige Kameras können das sogar mittlerweile intern in der Kamera (Fokus-Stacking) oder schaffen es zumindest den Aufnahmeprozess durch die Kamera und das Objektiv zu steuern (Fokus-Bracketing). Vorher musste der Fokuspunkt manuell verschoben werden. Bei manchmal Dutzenden von nötigen Bildern ein langwierigens Unterfangen. 

Mit manuellen Objektiven ist das kamerainterne Stacking deshalb nicht möglich.

Aber dass OM-System 90/35 Macro setzt noch einen drauf. Es kann mit den hauseigenen Telekonvertern kombiniert werden.

Dadurch ist ein AM von 4:1 erreichbar! Und das mit Autofokus und vor allem internen Stacking bzw. Fokusbracketing. Das hat mir bei der Kaufentscheidung den entscheidenden Kick gegeben (um übrigens mit dem Kleinbildformat denselben Bildeindruck zu bekommen wäre ein AM von 8:1 nötig). Das OM-System ED 90mm/F3.5 ermöglicht mir Bilder aufzunehmen die mit meiner bisherigen Ausrüstung nicht möglich sind. 

"Normale" Makroaufnahmen kann das Objektiv hervorragend aufnehmen. Das kann das Olympus 60mm/F2.8 aber auch.

Also zeige ich hier Aufnahmen, die in den extemen Makrobereich gehen. Also das was maximal an Vergrößerung möglich ist.

Als Vergleich zeige ich das gleiche Motiv (ein winzige Mücke), dass ich vor einiger Zeit mit dem Olympus 60/2.8 in Verbindung mit Zwischenringen und einer Raynox DCR-150 aufgenommen hatte. Auch hier das Maximum, was ich mit dem Objekltiv und den erwähnten Hilfsmitteln an Vergrößerung erreichen konnte.

 

Die Bilder sind bearbeitet. Die unterschiedlichen Farbanmutungen liegen aber am unterschiedlichen Weißabgleich.

Die Bilder sind einmal unbeschnitten und einmal zeige ich dir einen Ausschnitt. Die Bilder können per Klick auch größer angezeigt werden.

 

 

Das ist ein fertiger Stack aus der Olympus OM-D Mk II. Bestehend aus 15 Bildern. Mehr geht nicht beim kamerainternen Fokus-Stacking.

Ausschnitt aus dem Bild oben

Nun zwei Bilder die Zerene verrechnet hat. Das erste Bild ist aus derselben Perspektive aufgenommen, wie das Bild oben. Nur besteht es nicht aus 15 Einzelbildern, sondern aus 103 Bildern. Dacon gibt es keinen Ausschnitt.

Im Vergleich zum obigen Bild ist die Zunahme am scharfen Bereich deutlich.

Aufnahme mit dem OM-System 90/3.5+MC-20: Abbildungsmaßstab ca. 4:1. 47 Einzelbilder

Crop aus dem Bild oben.

Nun als vergleich dieselbe Mücke. Aufgenommen mit dem M.ZUIKO 60/2.8 mit Zwischenringen und Raynox 150 Nahlinse. Wahrscheinlich war der Weißabgleich bei den

Aufnahmen verschieden eingestellt.

Stack aus 44 Aufnahmen. M.Zuiko 60/2.8 mit Raynox und Zwischenringen.

Und hier der Ausschnitt.

 

Und nun noch ein Bild von meinem Aufbau mit dem ich zur Zeit die Stacks anfertige. An dem "magic arm" links klemme ich den blauen Hintergrund.

Mein kleines "Fotostudio". Im Laufe der Zeit hat sich viel Fotokrams angehäuft. Teile davon habe ich hier verbaut.

Mein vorläufiges Fazit zum OM-System M.Zuiko Digital ED 90mm F3.5 Macro IS Pro

Das Objektiv setzt sicherlich Maßstäbe im Makrobereich und ist aktuell konkurenzlos auf dem Markt. Dieselben Ergebnisse können sicherlich auch mit "normalen" Makroobjektiven + Hilfsmitteln erreicht werden.  Der "Arbeitsaufwand" ist aber erheblich höher und muss natürlich auch eingepreist werden.

Für MFT-Fotografen, die ohne großen Aufwand in die Welt der extremen Makrofotografie vordringen möchten ist das Makroobjektiv sicherlich eine Überlegung wert. Allerdings lässt sich OM-System dieses Ausnahmeobjektiv auch gut bezahlen. Aus meiner Sicht ist der Preis aber gerechtfertigt.

Dazu kommen ggf. aber auch nocht das Invest in einen Telekonverter, um Potential des Objektives auch voll nutzen zu können

Der freie Arbeitsabstand ist übrigens nicht so groß, wie sich das mancher von einem 90er erhofft hat. Für Schmetterlinge beispielsweise ist das 40-150+MC-14 ggf. sogar besser. Irgendwas ist halt immer.

Wer  im MFT-System ist und die Makrofotografie erst gerade für sich entdeckt ist bestimmt mit den vorhandenen Makroobjektiven von Olympus und Panasonic auch gut bedient. Ein AM von 1:1 reicht in vielen Fällen locker aus und mit Hilfsmitteln ist auch relativ preiswert mehr möglich.

Das war mein erster Eindruck zum neuen Objektiv. Du merkst; ich bin begeistert.